Fakten & Zahlen

Feldmoching-Hasenbergl ist der Stadtbezirk 24 im Norden der Landeshauptstadt München.

Der flächenmäßig zweitgrößte Münchner Stadtbezirk setzt sich aus den namensgebenden Stadtteilen Feldmoching und Hasenbergl sowie den Stadtvierteln Ludwigsfeld und Lerchenau zusammen. Darin enthaltene Ortsteile sind u.a. Fasanerie-Nord, Feldmochinger Anger, Harthof, Lerchenauer See sowie die Kolonie Eggarten.

 Wie viele Menschen leben im 24. Stadtbezirk (Feldmoching-Hasenbergl)?

*Quelle: https://www.citypopulation.de/de/germany/munchen/admin/
https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:03df2281-9fc-4020-8528-fcebf4382f7b/LHM_Demografiebericht-Teil2_2023.pdf

Welche größeren Bauvorhaben (ohne SEM) sind aktuell geplant oder befinden sich bereits in der Umsetzung bis 2030?**

**Quelle: https://stadt.muenchen.de/service/info/quartier-an-der-hochmuttinger-strasse/10222238/

Ohne SEM wächst der 24. Stadtbezirk innerhalb weniger Jahre (bis 2030) bereits um rund 8.000 Wohneinheiten für ca. 17.000 Bewohner - ein Plus von mehr als 27%; der Stadtbezirksteil Feldmoching alleine verzeichnet ein Plus von 63%.

Hinzu kommen zahlreiche Nachverdichtungsmaßnahmen im gesamten Stadtbezirk, wie z.B. Ittlingerstraße, Lasallestraße, Max-Wönner-Straße, usw.

Was erwartet den 24. Stadtbezirk bei einer SEM?

Die Stadt München will Feldmoching baulich entwickeln, auf einem Gebiet von 900 ha, das unsere landwirtschaftlichen Flächen, Naherholungsgebiete und Grüngürtel umfasst (schraffierte Fläche).

Das Ausmaß einer solchen Bebauung mit Gewerbe und Wohnblöcken kann man in Freiham besichtigen.
In dem derzeit größten Neubaugebiet Europas (mit gerade einmal 350 ha) entsteht ein neuer Stadtteil, in dem über 25.000 Menschen leben und fast 15.000 arbeiten werden.

Hochgerechnet vom Beispiel Freiham würde dies für Feldmoching zusätzlich ca. 65.000 neue Bewohner und neu entstehendes Gewerbe mit 38.550 Arbeitsplätzen bedeuten.

Es entstünde in (um) Feldmoching mit 85.000 Einwohnern eine neue Stadt, größer als die niederbayerische Hauptstadt Landshut.

Mit ca. 144.000 Einwohnern würde der gesamte 24. Bezirk auf eine Stadt in der Größe von Regensburg heranwachsen.

Somit verschwindet Feldmoching, einer der ältesten und größten bajuwarischen Orte, gegründet um das Jahr 500, ca. 650 Jahre vor Münchens Erwähnung.

Was sind die Folgen der städtischen Expansionspolitik?

München ist schon jetzt die am meisten versiegelte Großstadt Deutschlands mit den wenigsten Grünflächen und hat die höchste Bevölkerungsdichte in Deutschland (mit 4.868 Menschen pro Quadratkilometer ist diese etwa doppelt so hoch wie in Hamburg).

Der politische Wille führt zur weiteren Vernichtung von klimawirksamen Grün-bzw. Ackerflächen, Frischluftschneisen und Bäumen mit negativer Auswirkung auf die Artenvielfalt.

Alleine der Gebäudesektor und Verkehr sind für 50% des CO2-Ausstoßes verantwortlich.
So will München bis 2035 klimaneutral werden?

Unsere Stadt behauptet allen Ernstes, im Zuge der Bebauung Grünflächen zu generieren.
Wer kann das verstehen?
Hier die Auflösung: Ackerflächen sind per Definition keine Grünflächen. Werden diese bebaut und Teilbereiche als Grünfläche deklariert, entstehen somit neue Grünflächen für eine positive Grünflächenbilanz.
Ein Paradoxon: Grünflächen in München entstehen vorwiegend durch Bebauung und nicht durch Entsiegelung!?

Für die Landwirte und Gärtner im Münchner Norden bedeutet die SEM womöglich die Enteignung und den Entzug ihrer Lebensgrundlage.
Für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt bedeutet das den Verlust der gesicherten Nahversorgung, obgleich von zunehmender Bedeutung in Krisenzeiten (Corona, Ukraine-Krieg, Klima-Notstand).

Baumaßnahmen im Münchner Norden sind aufgrund geologischer Gegebenheiten grundsätzlich von der hier herrschenden Grundwasserproblematik betroffen.
Die Grundwasserpegel befinden sich im 24. Stadtbezirk mit teilweise unter einem Meter unter Gelände.
Um vor den aufgrund des Klimawandels zunehmenden Starkregenereignissen und Überschwemmungen zu schützen, brauchen wir unversiegelte Flächen, die die Regenmengen aufnehmen und speichern können.
Die existierende Kanalisation, die auch noch die Abwässer der zukünftigen Neubürger aufnehmen muss, kann das nicht leisten.

https://stadt.muenchen.de/infos/bauvorhaben-im-grundwasser.html

Die Infrastruktur (Schulen, Kitas, ärztliche Versorgung, Straßen, ÖPNV etc.) ist schon heute unzureichend.
Am Stichtag 31.12.2021 gab es im gesamten 24. Stadtbezirk lediglich 41 Ärzte, d.h. 1.517 Einwohner pro Arzt, darunter sind 24 Allgemeinmediziner und 2 Ärzte für Kinderheilkunde (siehe statistisches Taschenbuch 2022).

https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:0f2b9cbe-1d19-4909-82c5-b02ac86763d0/LHM-StatTB_2022_DS.pdf

Bezüglich Verkehrskonzept gibt es keine ernstzunehmende Information.
Tram und Rad sollen es in Zukunft richten!?

Was bringt die städtische Expansionspolitik den Bürgerinnen und Bürgern?

Jede Bebauung sieht zusätzliche Gewerbeflächen vor, für Menschen, die noch gar nicht hier leben.

Bezahlbares Wohnen als vorgeschobenes Argument für Gewerbenachzug?

Diesem Eindruck kann man sich tatsächlich nicht erwehren, in Anbetracht von Preisen über 10.000 EUR pro m², wie z.B. in der Hochmuttinger Straße, eingebettet zwischen Autobahn und Bahntrasse.

Interessanterweise werden von Investoren eigens hierfür engagierte Werbeagenturen zur Durchführung von Bürgerbefragungen zu den einzelnen Bauvorhaben beauftragt.
Diese Befragungen (von ausgesuchten Bürgerinnen und Bürgern) enden selbstverständlich stets positiv für das Bauvorhaben. Wen wundert's?
Das gemeine Volk bekommt dann einen Biergarten versprochen. Das sollte doch reichen, oder?

Helfen SIE mit, diesen Irrsinn zu stoppen!

Nur gemeinsam können wir etwas bewegen.


WISSENSWERTES:

Positionspapier des BUND Naturschutz und des Landesbund für Vogelschutz

Agrarstrukturgutachten Münchner Norden

Auszug aus dem Geoportal-München